Die 2020 beschlossene EU-Taxonomie-Verordnung setzt neue Standards dafür, was als "grüne" Wirtschaftstätigkeit gilt. Diese Tätigkeiten müssen wesentlich zur Erreichung der Umweltziele beitragen, ohne andere Umweltziele erheblich zu beeinträchtigen. Parallel dazu verpflichtet die Offenlegungsverordnung Finanzmarktakteure zu transparenter Berichterstattung über die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten. Für Kreditinstitute resultiert daraus die Notwendigkeit, neue Kennzahlen im Rahmen von Transparenz- und Offenlegungspflichten zu berichten. Diese Anforderungen sind seit 2022 verbindlich und werden einen signifikanten Einfluss auf die Berichterstattung gegenüber der Aufsicht haben.
Um die Institute angesichts dieser Herausforderungen zu unterstützen, haben wir bei der DataScience Service GmbH einen umfassenden "Werkzeugkasten" von ImmAzing® Methoden entwickelt. Aber wie und wann können diese im Kreditvergabeprozess eingesetzt werden?
1. Einsatz bei der Kreditvergabe:
Umfassende Risikobewertung Bei der Kreditvergabe müssen Banken die physischen und transitorischen Risiken einer Immobilie umfassend bewerten. Um dies zu ermöglichen, haben wir bei der DataScience Service GmbH in Zusammenarbeit mit der Paris Lodron Universität Salzburg ein Forschungsprojekt durchgeführt. Ziel war es, verschiedene regulatorische Grundlagen, wie Gebäudezertifikate und Umweltstandards, zu harmonisieren und daraus eine Liste von essentiellen Informationen für die Risikobewertung abzuleiten.
Hierbei kamen folgende Methoden zum Einsatz:
Geodaten-Analyse
Wir bieten standardisierte Geodaten in extrem hoher Auflösung, die verschiedene Klimaszenarien abdecken. Diese Daten ermöglichen es, das physische Risiko einer Immobilie, wie Überschwemmungsgefahr oder Umweltbelastungen, präzise einzuschätzen.
Energieausweis-Extraktor
Dieses Tool liest automatisch alle relevanten Felder aus Energieausweisen aus. Dies spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch das Risiko manueller Fehler bei der Dateneingabe.
Taxonomie-Konformitätscheck
Mit diesen Informationen kann in ImmAzing® unmittelbar überprüft werden, ob ein Immobilienprojekt – sei es Ankauf, Neubau oder Sanierung – den Kriterien der EU-Taxonomie entspricht.
Zudem nutzen wir die Ergebnisse dieser Analysen, um sie in unseren fortschrittlichen Prognosemodellen für die Immobilienbewertung einzusetzen. Wir sind stolz darauf, der erste AVM-Provider in Österreich zu sein, der Energieeffizienz und andere ESG-Parameter systematisch in die Bewertungsmethoden integriert. Unsere Modelle berücksichtigen regionale Unterschiede sowie Kategorien und Baualter der Objekte, um eine präzise und marktgerechte Bewertung zu gewährleisten. Diese Ansätze sind in Einklang mit den EBA Guidelines on Loan Origination and Monitoring, die die Bedeutung von umfassenden Risikobewertungen und nachhaltigen Kreditvergabeverfahren betonen.
2. Anwendung von ESG-Methoden für Bestandsportfolien: Effiziente Risiko- und Wertanalyse
Die Bedeutung der ESG-Methoden für die Verwaltung von Bestandsportfolien ist in der heutigen Zeit kaum zu überschätzen. Finanzinstitute stehen vor der anspruchsvollen Aufgabe, umfangreiche Portfolios zu verwalten, die Tausende oder sogar Hunderttausende von Sicherheitenobjekten umfassen können. Für diese Portfolios ist eine genaue Überwachung der Risiken und der Wertentwicklung entscheidend.
Portfolio-Services mit ImmAzing®
Wir setzen die gleichen bewährten Methoden, die wir im Rahmen der Kreditvergabe verwenden, auch für die Verwaltung von Bestandsportfolien ein. Dadurch ist es möglich, Sicherheitenportfolien effizient und in kurzer Zeit mit den notwendigen Informationen zu aktualisieren. Dies gilt insbesondere, wenn historische Energieausweise vorhanden sind, die bisher nicht ausgewertet wurden. Unsere schnittstellenbasierten Lösungen ermöglichen eine rasche Analyse dieser Daten, was bei großen Mengen von Energieausweisen zu erheblichen Zeit- und Kosteneinsparungen führen kann.
Entwicklung von ISO-konformen Berechnungsmethoden
In vielen Fällen liegen keine Energieausweise vor. Um dieses Problem zu lösen, haben wir eine ISO-konforme Methode zur Berechnung des Energiebedarfs entwickelt. Diese Methode basiert auf minimalen Grundeingaben und ermöglicht eine hinreichend genaue Ermittlung des Energiebedarfs für Offenlegungszwecke.
Übertragung standortbezogener Risiken
Wir bieten die Möglichkeit, standortbezogene physische und transitorische Risiken mittels REST-API direkt an Kernbankensysteme zu übermitteln. Dies gewährleistet, dass die Risikobewertungen immer aktuell sind.
Wiederbewertung mit ESG-Faktoren
Bei der Neubewertung von Immobilienportfolien gehen wir über die bloße Anwendung regionaler Preisindizes hinaus. Wir führen eine umfassende Bewertung mit aktuellen Daten und Modellen durch, in die auch ESG-Faktoren, insbesondere der Aspekt der Energieeffizienz, einfließen. Dies stellt sicher, dass die Bewertungen unserer Kunden nicht nur präzise, sondern auch zukunftsorientiert und nachhaltig sind.
Ein Blick in die Zukunft
In einem zukünftigen Blogbeitrag werden wir detaillierter auf die EBA Guidelines on Loan Origination and Monitoring eingehen und zeigen, wie unsere Methoden diesen vollinhaltlich genügen. Bleiben Sie dran für tiefergehende Einblicke und praktische Anwendungsfälle unserer ImmAzing® Methoden.
Die EU-Taxonomie-Verordnung und die Offenlegungsverordnung stellen Kreditinstitute vor große Herausforderungen. Mit unseren ImmAzing® Methoden bieten wir eine Reihe innovativer Werkzeuge, um diese Herausforderungen effizient und effektiv zu meistern. Durch die Kombination aus präzisen Daten, fortschrittlichen Tools und einer klaren Vision für die Zukunft sind wir bestens gerüstet, um unseren Kunden in diesem dynamischen Umfeld zu helfen.
Möchten Sie mehr über unsere wissenschaftsbasierten Ansätze erfahren oder wie wir Ihnen helfen können, fundiertere Immobilienentscheidungen zu treffen? Kontaktieren Sie uns noch heute unter office@ds-s.at.